Triton

[478] Triton nennt die griech. Fabellehre einen Meergott von furchtbarer Gestalt, der ein Sohn des Neptun und der Amphitrite war und einen zweiendigen Fischschwanz statt der Füße, und sichelförmige Flossensittige hatte. Wenn er auf Neptun's Befehl in seine Seemuschel blies, beruhigten sich die empörten Gewässer, und im Kriege der Götter mit den Giganten nahmen die Letztern vor Schrecken über den Ton jenes Instruments die Flucht. Nach der ältesten Erzählung war er eigentlich Gottheit des libyschen Sees, welcher in die den Küstenfahrern gefährlichste Syrte (s. Tripolis) am Mittelmeere ausfloß, welches später der erweiterte Schauplatz seiner Wirksamkeit wurde. Endlich wurden sogar mehre Tritonen angenommen, denen halbthierische Gestalt, grünes Haupthaar, ein beschuppter Leib, Kiemen unter den Ohren, eine menschliche Nase, weiter Mund und Thierzähne, Flossen an Brust und Bauch wie Delphine und eine menschliche Stimme zugeschrieben wurden, die auf durchbohrten Schnecken bliesen und den Nereiden zum Gespann und zum Reiten dienten, daher man sie auch mit Roßsüßen, mit Hufen oder auch mit gespaltenen Flossen zum Schwimmen darstellte.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 478.
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