Grammatik

[258] Grammatik (von dem griech. Worte Gramma, der Buchstabe), so viel wie Sprachlehre oder Gesammtheit aller Regeln, nach denen eine Sprache richtig zu sprechen und zu schreiben. Da die Sprachen nicht willkürliche Erfindungen, sondern unmittelbare Ergebnisse des in ihnen sich ausdrückenden Volksgeistes sind, so ist in jeder Sprache eine innere Regelmäßigkeit vorhanden, welche der Sprachforscher aufsucht und aufstellt, [258] um dem Lernenden das Eindringen in den ihm fremden Geist der Sprache zu erleichtern. Da aber alle Sprachen zuletzt nicht nur auf das einzelne Volk, dem sie zunächst angehören, sondern auf den allgemeinen Menschengeist sich beziehen, so muß auch in ihnen allen eine Regelmäßigkeit sich zeigen, welche der Ausdruck des Menschengeistes ist. In dieser Beziehung hat man eine Grammatik allgemeine herzustellen sich bemüht.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 258-259.
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