Huflattich

[418] Huflattich ist eine auf thonigem Boden, an Gräben, Bächen und andern feuchten Stellen wachsende Pflanze, die leicht zu einem schwer zu vertilgenden Unkraute wird. Ihre [418] Blumen, die denen des Löwenzahns oder der Hundeblume sehr ähnlich sind, erscheinen im März und April, lange bevor die Blätter hervorkommen. Später findet man gezahnte Blätter von der Größe und Gestalt eines Pferdehufs, die auf ihrer Unterseite mit einem weißen Filz bedeckt sind. Sie haben einen bitterlich schleimigen Geschmack und wurden sonst als Brustmittel bei Lungenkatarrhen häufig angewendet. Als Hausmittel und als Bestandtheil des Brustthees, sowie äußerlich zu erweichenden Breiumschlägen bei Geschwülsten und Abscessen werden sie, obwol jetzt seltener als sonst, besonders von den Landleuten gebraucht. Die Wurzeln des großen Huflattichs, dessen Blätter zuweilen 11/2 –2 F. im Durchmesser groß werden und gegen 3 F. lange Stiele haben, standen sonst in sehr großem Ansehen bei verschiedenen Krankheiten und wurden sogar gegen Pest gepriesen; jetzt aber wendet man sie kaum noch hier und da bei Viehseuchen an.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 418-419.
Lizenz:
Faksimiles:
418 | 419
Kategorien: