Lyceum

[790] Lyceum oder griech. Lykeion hieß das Gymnasium zu Athen, welches nahe bei dem Tempel des Apollon Lykeios, d.h. der Wolfstödter, stand und in welchem Aristoteles lehrte. Nach jenem benannte daher Cicero (s.d.) einen Theil seines Gymnasiums auf seinem Landgute und der Kaiser Hadrianus auf seiner Villa. Aristoteles zu Edren wurden nun auch in der spätern Zeit die höhern lateinischen Schulen Lyceen genannt, weil man ehemals in denselben die Aristotelische Philosophie in einer zeitgemäß umgeänderten Form lehrte. In neuern Zeiten verwechselt der Sprachgebrauch Lyceum und Gymnasium; doch versteht man unter beiden Schulen für gelehrte Bildung, durch welche die Schüler für die Akademien oder Universitäten vorbereitet werden; auch scheint man sich vorzugsweise im südlichern Deutschland dieses Ausdrucks für gelehrte Schulanstalten zu bedienen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 790.
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