[421] Parther hieß im Alterthum eine scythische Völkerschaft, welche im nördl. Khorassan (s. Persien), nordöstl. von den über den Elbrus aus Ekbatana nach Baktrien führenden berühmten kaspischen Pässen und südöstl. vom kaspischen Meere wohnte. In früher Zeit als ein rohes Volk bekannt, aber berühmte Bogenschützen und Reiter, wurden sie, die anfangs den Persern, dann den Macedoniern, zuletzt dem syrischen Reiche unterworfen waren, unter Anführung von Aschak oder Arsaces und seinen Nachfolgern, seit der Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. die Stifter eines neuen, des parthischen Reiches, das westl. bis zum Euphrat, östl. bis zum Indus sich ausdehnte. Mit den Römern führten die Parther bald um den Besitz von Armenien, bald um die Herrschaft über Mesopotamien Krieg, drangen mehr als einmal verwüstend in Syrien ein und vernichteten durch Tapferkeit und List mehr als ein röm. Heer. Endlich gelang es 226 n. Chr. dem Perser Artaxeres, Sohn des Sassan, die parthische Herrscherfamilie zu stürzen und die Perser wieder zum herrschenden Volke zu machen. (S. Persien.)