[162] Seleukus Nikānor oder Nikator, Sohn des Antiochus, war einer der ausgezeichnetsten Feldherren Alexander's des Großen, der nach dessen Tode König von Syrien wurde und sich alle östl. gelegenen Länder von den Eroberungen Alexander's unterthänig machte. Nach ihm wurden seine Nachkommen Seleuciden genannt, und man begann von ihm, d.h. genauer vom 12. Jahre nach dem Tode des Alexander, eine eigne Zeitrechnung, die Aera Seleucidarum. [162] Seleukus Nikanor wurde 280 v. Chr. ermordet. Er war ein ebenso tapferer als weiser Fürst, liebte die Wissenschaften und baute in Asien 34 Städte, welche er mit griech. Auswanderern bevölkerte. Mehre derselben hießen nach ihm Seleucia, und unter diesen wurde besonders die Hauptstadt von Babylonien berühmt, welche am Euphrat und Tigris lag und dadurch zu einer der wichtigsten Handelsstädte wurde. Sie soll gegen 600,000 Einw. gehabt haben. Sie war etwa 71/2 M. von dem alten Babylon, ungefähr 5 M. von dem jetzigen Bagdad entfernt und wurde zur Zeit des röm. Kaisers Verus zerstört. Man findet von derselben nur noch wenige Trümmer.