[65] Andreä, Joh. Valentin, Theolog und Dichter, geb. 17. Aug. 1586 zu Herrenberg, seit 1639 Hofprediger zu Stuttgart, gest. das. 27. Juni 1654; Vorläufer des Pietismus, erstrebte eine Neubelebung von Staat und Kirche im Sinne eines werktätigen und volkstümlichen Christentums und wirkte dafür in zahlreichen lat. und deutschen didaktischen und satir. Schriften (»Christianopolis«, »Christenburg«, 1615; neu 1836) sowie durch geistliche und weltliche Gedichte im derben Geschmack des 16. Jahrh. Durch seine Satire »Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreuz« (1616) gab er Anlaß zur Sage vom Bunde der Rosenkreuzer (s.d.). – Vgl. Glökler (1886).