Formaldehyd

[598] Formaldehȳd, Methylaldehyd, der einfachste Aldehyd, gewonnen durch Überleiten von mit Luft gemischten Holzgeistdämpfen über glühendes Kupfer. Farblose Flüssigkeit vom Siedepunkt – 21°, meist in wässeriger Lösung verwendet; riecht stechend, wirkt stark reduzierend; wird im großen dargestellt und dient zur Gewinnung von Teerfarbstoffen (Kristallviolett), ferner wegen seiner bakterientötenden Wirkung als Antiseptikum (Formalin, Formol), zur Konservierung von Nahrungsmitteln und Präparaten, Desinfektion von Kleidern und Wohnungen, in der Chirurgie zur Herstellung von aseptischen Verbänden, zum Reinigen der Hände, gegen Fußschweiß; mit Glyzerin vermischt: Glykoformal. Durch Spuren von Alkalien wandelt es sich in eine künstliche Zuckerart (Formose) um. – Vgl. Heß (2. Aufl. 1901), Goldschmidt (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 598.
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