Georg III.

[665] Georg III., König von Großbritannien und Irland, Kurfürst, seit 1814 König von Hannover (1760-1820), geb. 4. Juni 1738 in London, Enkel des vorigen, Sohn des Prinzen Friedrich Ludwig von Wales (gest. 1751), schloß unter Lord Butes Einfluß 1763 den Frieden zu Paris, in dem er Kanada erhielt. Seine Neigung zum Absolutismus sowie sein schroffes Vorgehen gegen die nordamerik. Kolonien, das 1783 zu deren Verlust führte, machte ihn sehr unpopulär. G. war wie sein Minister, der jüngere Pitt, heftiger Gegner der Franz. Revolution und Napoleons, den er in langjährigen Kriegen bekämpfte; stellte 1800 die Union Irlands mit Großbritannien her. Bereits 1765 geistig gestört, wurde er 1810 unheilbar irrsinnig und der Prinz von Wales 1811 zum Regenten erklärt, erblindete zuletzt, gest. 29. Jan. 1820 zu Windsor. Unter ihm wurde Hannover zum Königreich erhoben und England nahm von Indien, dem Kap der Guten Hoffnung, den Ionischen Inseln etc. Besitz. Von seinen 7 Söhnen folgte ihm Georg IV.; Wilhelm bestieg 1830 als Wilhelm IV. den Thron; Eduard, Herzog von Kent (gest. 1820), war der Vater der Königin Viktoria, Ernst August der nachmalige König von Hannover. – Vgl. Massey (2 Aufl., 4 Bde., 1866), Anderson (1891).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 665.
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