Kanada

Nordamerika I. (Karten) Deutsches Reich 1. Alëuten. 2. Kap Nome-Goldfelder 3. Klondike Goldfelder 4. Yellowstone-Nationalpark 5. Niagara-Fall 6. Ottawa 7. Montreal 8. Quebec 9. Halifax 10. Habana 11. Mexiko
Nordamerika I. (Karten) Deutsches Reich 1. Alëuten. 2. Kap Nome-Goldfelder 3. Klondike Goldfelder 4. Yellowstone-Nationalpark 5. Niagara-Fall 6. Ottawa 7. ...
Flaggen.
Flaggen.

[926] Kanăda, Dominion of Canada, halbsouveräner Band sämtlicher brit. Besitzungen in Nordamerika (außer Neufundland und Labrador), nördl. von den Ver. Staaten [Karten: Nordamerika I u. I, 3, 6-9], in drei Teile zerfallend, das Becken des Sankt Lorenzstroms mit seinen Zuflüssen und Seen im SO., das Gebirgsland von Brit.-Columbia im SW. und das ungeheure bis zum Nördl. Eismeer sich erstreckende Flachland, zusammen (einschließlich des Arktischen Archipels) 9.589.700 qkm (darunter 364.800 qkm Wasserfläche) mit (1901) 5.372.000 E. (93.000 Indianern in Reservationen). Reich bewässert durch Seen (Winnipeg-, Deer-, Athabasca-, Sklaven-, Bärensee) und Flüsse (Sankt Lorenzstrom, Saskatchewan, Nelson, Mackenzie, Stikine, Fraser); ungeheure Wälder; viel Pelztiere; großer Fischfang; Eisen, Kupfer, Silber, Nickel, Gold, Steinkohlen, Petroleum [s. Beilage: Bergbau]; Ackerbau [s. Beilage: Getreide], Viehzucht. Handel fast nur nach den Ver. Staaten von Amerika und Großbritannien und Irland; Ausfuhr fast nur Bodenprodukte [s. Beilage: Nordamerika]; Handelsflotte (1904) 7157 Schiffe von 590.510 Registertons; Eisenbahnen s. Beilage: Eisenbahnen; Telegraphenlinien (1903/4) 60.319 km; Militär: 1500 Briten, 35.000 aktive Miliz, 200.000 Reservemiliz. 16 Universitäten. Die Exekutivgewalt des Gesamtstaates wird im Namen der engl. Krone von einem Generalgouverneur nebst Geheimen Rat ausgeübt, die Legislativgewalt von einem Parlament, bestehend aus dem Senat (81 Mitglieder) und dem Hause der Gemeinen (213 Mitglieder). Regierungssitz Ottawa. Jede einzelne Provinz hat ihre besondere Lokalregierung mit einem Untergouverneur. Einteilung in 9 Provinzen (Ontario, Quebec, Neuschottland, Neubraunschweig, Manitoba, Brit.- Columbia, Prinz-Eduards-Insel, Alberta [Hauptstadt Edmonton] und Saskatchewan; letztere beide seit 1905) und 5 Distrikte oder Territorien (Keewatin, Ungava, Franklin, Mackenzie, Jukon). Flagge zeigt Tafel: Flaggen. Entdeckungsgeschichte s. Beilage: Entdeckungsreisen.

Geschichte (Kolonialgeschichte s. auch Beilage: Kolonien). K. wurde 1594 von den Franzosen in Besitz genommen. Seit 1674 unter eigenem Gouverneur geregelte Kolonialverwaltung. Bald darauf heftige Grenzkriege zwischen Neufrankreich und Neuengland, 1759 Eroberung Quebecs durch General Wolfe und im Frieden zu Versailles 1763 Abtretung K. s von Frankreich an England, 1791 Teilung in Ober-und Unter-K. als gesonderte Kolonien, die 1840 wieder zu einem Gouvernement vereinigt wurden. Durch brit. Parlamentsakte vom 29. März 1867 wurden Ontario, Quebec, Neuschottland und Neubraunschweig zum Dominion of Canada zusammengefaßt, 1869 wurde das Gebiet der Hudsonbaikompanie als Prov. Manitoba dem Dominion einverleibt, 1871 trat Brit.-Columbia, 1873 Prinz-Eduards-Insel dem Bunde bei. Durch den Schiedsspruch einer engl.-amerik.-kanad. Kommission verlor K. 1903 etwa 20.000 engl. Quadratmeilen an der Küste des Stillen Ozeans. – Vgl. Dawson (engl., 1897), Bourinot (engl., 1897), Fraser (engl., 1906; zur Geschichte: Kingsford (10 Bde., 1883-98), Roberts (1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 926.
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