Hanf

677. Gespinstfasern
677. Gespinstfasern
Nutzpflanzen. II.
Nutzpflanzen. II.

[757] Hanf (Cannăbis), Pflanzengattg. der Urtikazeen. Gemeiner H. (C. satīva [Tafel: Nutzpflanzen II, 1]), im südl. Asien heimisch, in Europa als Gespinst- und Ölpflanze angebaut (die Hanffaser s. Gespinstfasern [Abb. 677]), 1-4 m hoch, mit fünf- bis neunfingerigen Blättern, stets getrenntgeschlechtig. Die männlichen Pflanzen (Fimmel, Femel, Sommer-H., Hanfhahn, Staub-H.) geben feinere Fasern als die weiblichen (Samen-H., Hanfhennen, Winter-H., Mastel). Die durch Rösten, Brechen etc. erhaltenen Hanffasern dienen zu Bindfaden, Stricken, zu grober Leinwand, Sack- und Packtüchern etc., das abfallende Hanfwerg (Hanfhede) zu Gurten, Stricken, die Samen zur Ölgewinnung und als Vogelfutter. Die ganze Pflanze besitzt narkotische Eigenschaften, namentlich der Indische Hanf (s.d.) – Bengalischer H., s. Crotalaria; Gelber H., s. Datisca.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 757.
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