[771] Hautkrankheiten, fieberhafte und fieberlose, akut oder chronisch verlaufende Krankheiten der Haut, bei denen sich oft mehr oder weniger zahlreiche umschriebene sog. Hautblüten oder Effloreszenzen (Flecken, Knötchen, Quaddeln, Bläschen, Pusteln etc.) finden, die man auch als Hautausschlag oder Exanthem bezeichnet. Zu den hitzigen (fieberhaften) H. gehören: Masern, Röteln, Pocken, Scharlach u.a.; zu den fieberlosen alle Hautausschläge (Flechten). Letztere beruhen auf Hypertrophien (Massenzunahmen) der Lederhaut und Oberhaut (Kleienflechte, Fischschuppenkrankheit, Elefantiasis u.a.), oder auf Entzündungen der ganzen Haut (Erythem, Rose, Herpes, Nesselsucht, Ekzem oder [771] nässende Flechte, Pemphigus, Rupia oder Schmutzflechte u.a.), oder auf Neubildungen (fressende Flechte oder Lupus, syphilitische Hautknoten oder Gummigeschwulst, Hautkrebs, Lepra u.a.), oder auf krankhaften Veränderungen der Talgdrüsen, Haare oder Nägel. Die H. sind zum Teil Teilerscheinungen allgemeiner Erkrankungen des Körpers, teils sind nur die befallenen Stellen krank, und zwar infolge von Parasiten, so die Krätze, der Erbgrind. Hauptmittel gegen H.: Bäder und Waschungen, Seifen, Teer-, Quecksilber- und Schwefelpräparate. – Vgl. Lesser (11. Aufl. 1904), Joseph (5. Aufl. 1905), Jeßner (3. Aufl. 1906); Atlanten von Mraček (1904), Jacobi (2. Aufl. 1904).
Die H. bei Haustieren zerfallen in zwei Gruppen: 1) nicht ansteckende (Hautröte, Ekzem, Nesselausschläge, Brandmauke, Blasenausschläge, Ausfallen der Haare und Wolle); 2) ansteckende, durch Parasiten bewirkte: a. durch pflanzliche (Ringflechte, Erbgrind, Pferdepocke), b. durch tierische Parasiten (Räude).