[778] Heilgymnastik, Kinesiatrik, Kinesitherapie, Mechanotherapie, die methodische Anwendung von Körperbewegungen und Leibesübungen zu Heilzwecken. Die schwed. H. unterscheidet: aktive Bewegungen, die der Körper allein ausführt; halbaktive, duplizierte, passivaktive, denen Widerstand entgegengesetzt wird, und passive, die der Heilkünstler vornimmt. Zur Ausübung der halbaktiven und passiven Bewegungen werden in jüngster Zeit namentlich die von Zander in Stockholm hergestellten mediko-mechan. Apparate benutzt [Beispiele auf Tafel: Moderne Heilverfahren II, 4 u. 5]. Zum Teil wird die H. durch die Zimmergymnastik, Gerät- und Freiturnen ersetzt. Die H. ist wirksam bei Muskelschwäche, Gelenkaffektionen, bes. nach Verletzungen, Fettleibigkeit, Hypochondrie u.a. – Vgl. Werner (13. Aufl. 1902), Schreber (28. Aufl. 1902), Herz (1903).