[808] Hirsche (Cervīna), zu den wiederkäuenden Paarzehern gehörende, durch den Besitz eines Geweihes ausgezeichnete Säugetierfamilie, ansehnliche, Europa, Asien und Amerika bewohnende Tiere. Hierher Elentier, Renntier, Muntjak und die Gattg. Hirsch (Cervus): Edel-H. (Rot-H., Rotwild, C. elăphus L.), Geweih im Querschnitt rundlich, vielsprossig, nur beim Männchen vorhanden [Abb. 682 a bei Geweih], nicht beim Weibchen (Tier, Hirschkuh, Hindin), wird jährlich (Februar und später) abgeworfen; Brunft im September, Oktober, Trächtigkeitsdauer 40 Wochen; Anfang Juni werden 1-2 weiß gefleckte Junge (Kälber) gesetzt; Wildbret schmackhaft, Haut zu Wildleder, Geweih zu Schmuckgegenständen etc. verarbeitet. Dam-H. (Dam, Damwild, C. dama L., Dama vulgāris Brookes), Geweih an der Spitze schaufelförmig [Abb. 682c ebd.], mit Augsprossen, zierlichste europ. Art. Ihm verwandt der ausgestorbene, diluviale Riesenhirsch (Megacĕros gigantĕus Ow.), Geweih bis über 3 m Spannweite, vermutlich der Schelch (Schelk) des Nibelungenliedes, Skelette in den Torfmooren Irlands. Reh (C. capreŏlus L.), mit aufrechtem, dreisprossigem Geweih beim Männchen (Bock [Abb. 682 b ebd.]); Brunftzeit Mitte Juli bis Mitte August; das Weibchen (Ricke, Hille, Geiß) trägt 40 Wochen, wirft im Mai 1-2, selten 3 Junge (Rehkälber). Wapiti (kanad.h., C. canadensis Briss. [Tafel: Amerikanische Tierwelt, 16]), größte lebende Hirschart, Nordamerika. Axis (C. axis Erxl.), mit jederseits etwa 7 Längsreihen weißer Flecken auf dem braunen Rücken, Geweih dreisprossig, Ostindien. Sambur (Roß-H. des Aristoteles, C. Aristotĕlis Cuv.), schwärzlichbraun, Geweih dreisprossig, Halshaar mähnenartig, Ostindien; Spieß-H. (Rotspieß-H., C. rufus Cuv.), Geweih spießförmig, nördl. Südamerika. Pampas-H. (C. campestris F. Cuv.), Brasilien. Milu (Davids-H., C. Davidiānus A. Milne Edw. [Abb. 805]), auf den tibet. Hochebenen, im Aussterben. Virginischer H. (C. virginiānus Gmel. [Tafel: Amerikanische Tierwelt, 8]), mit vielsprossigem Geweih, Stangen nach vorn umgebogen; Nordamerika. Wird sehr zahm. Zwerg-H., s.d. – Vgl. Lydekker (engl., 1898); über das Rehwild; Dombrowski (1876), Eulefeld (1896).