Linse [2]

1057. Linsen.
1057. Linsen.
Sinnenorgane des Menschen I.
Sinnenorgane des Menschen I.

[63] Linse, in der Optik eine Scheibe von einer durchsichtigen, meist gläsernen Substanz, deren Flächen kugel-oder zylinderförmig geschliffen sind. Sind die Flächen erhaben, so heißen sie konvex, sind sie hohl, konkav. Demgemäß unterscheidet man bikonvexe (doppelkonvexe), wenn beide Seiten konvex [Abb. 1057, a], plankonvexe, wenn eine Seite konvex, die andere eben [b], konkavkonvexe (auch Menisken, Möndchen), wenn die schwächer gekrümmte konkav, die stärker gekrümmte konvex [c], bikonkave, wenn beide Seiten konkav [d], plankonkave, wenn eine Seite konkav, die andere plan [e], und konvexkonkave L., wenn die konkave Fläche stärker gekrümmt ist als die konvexe [f]. Die ersten drei, die in der Mitte dicker sind als am Rande, heißen Sammel-L., die andern Zerstreuungs-L. Jede Fläche hat ihren besondern Brennpunkt, deren Abstand von derselben die Brennweite heißt, eine Linie durch dieselben die Achse. Sammel-L. erzeugen reelle Bilder von leuchtenden Punkten außerhalb der Brennweite; vom Brennpunkte ausgehende Strahlen werden parallel gebrochen; innerhalb der Brennweite liegende Objekte erzeugen wie alle Zerstreuungs-L. vertuelle Bilder. Die L. werden verwandt zu Brillen, Lupen, Mikroskopen, Fernrohren, photogr. Objektiven, vielfach als Linsenkombination (s.d.). – L., Kristall-L. des Auges, s. Auge und Tafel: Sinnesorgane I, 4 u. 5.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 63.
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