Luftschiffahrt

Luftschiffahrt. I. 1. Montgolfière (1783; erster Heißluftballon). 2. Charlière (1783; erster Gasballon, mit Wasserstoffgas gefüllt). 3. Deutscher Luftballon für wissenschaftliche Fahrten (Ende d. 19. Jahrh.). 4. Fesselballon der deutschen Luftschifferabteilung (Drachenballon; 20. Jahrh.). 5. Füllung des Ballons (Fig. 4) mit komprimiertem Wasserstoffgas aus Stahlzylindern. 6. Korb von Fig. 3, mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet. 7. Registrierballon aus Gummi (System Aßmann) mit Fallschirm und Apparat im Schutzkorb. 8. Registrierapparat (nach Prof. Marvin in Washington) für Drachenaufstiege. 9. Wolkengebilde (geschlossenes Wolkenmeer) von oben, vom Ballon aufgenommen. 10. Stadtbild (Salzwedel), vom Ballon aus in 1500 m Höhe aufgenommen.
Luftschiffahrt. I. 1. Montgolfière (1783; erster Heißluftballon). 2. Charlière (1783; erster Gasballon, mit Wasserstoffgas gefüllt). 3. Deutscher Luftballon ...
Luftschiffahrt. II. 1. Drache (abgeänderter Hargrave Typ) für meteorol. Aufstiege. 2. Maxims Flugmaschine (1894). 3. Lilienthals Flugapparat (1896). 4. Herrings Flugapparat (1897). 5. Renards Luftschiff (1884). 6. Santos Dumonts lenkbares Luftschiff (1905). 7. Maschine, Wasser- und Petroleumbehälter sowie Steuerregulierung zu Fig. 6. 8. Graf Zeppelins lenkbares Luftschiff (1905).
Luftschiffahrt. II. 1. Drache (abgeänderter Hargrave Typ) für meteorol. Aufstiege. 2. Maxims Flugmaschine (1894). 3. Lilienthals Flugapparat (1896). 4. ...

[90] Luftschiffahrt, Aeronautik, die Kunst, sich mittels gewisser Apparate in die Luft zu erheben und womöglich nach willkürlicher Richtung fortzubewegen. [Hierzu Tafeln: Luftschiffahrt I u. II.] Die Lösung des letztern Problems befindet sich im allgemeinen noch im Versuchsstadium, sowohl was den lenkbaren Luftballon, als auch die Flugapparate (s. Flugtechnik) betrifft. Als die wichtigsten Förderer sind hier zu nennen Krebs und Renard, Santos-Dumont, Graf Zeppelin, Lebaudy (dieser bisher der erfolgreichste). Als Mittel, um große Höhen zu erreichen, hat sich dagegen sowohl der Luftballon, als in neuerer Zeit der Drachen voll bewährt. Der erstere wird als Fesselballon, freifliegender bemannter oder unbemannter, einesteils für militär. Zwecke, andernteils auch zum Studium aller Probleme der Physik der Atmosphäre benutzt. Für militär. Gebrauch ist vor allem der Fesselballon, neuerdings bes. in der Form des Drachenballons, als Erkundungsmittel wichtig; der »Freiballon« etwa zum Verlassen belagerter Festungen (für Post und Menschen, Paris 1870) etc. Die Wissenschaft bedient sich der freifliegenden bemannten Ballons (größte erreichte Höhe 10.800 m durch Berson und König in Berlin 1901), der Fesselballons und der kleinen, meist aus Papier oder Gummi gefertigten, unbemannten »Ballons sondes«, die selbstregistrierende Apparate bis zu Höhen von 20.000 m und darüber emportragen. Endlich gehören zur wissenschaftlichen Aeronautik auch die Drachen; durch Anbringung mehrerer derselben in größern Abständen an bes. gehärtetem feinem Stahldraht kann man täglich größere Höhen mit Apparaten erforschen. Für militär. Zwecke hat man auch versucht, mittels großer Drachen Menschen emporzuheben.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 90.
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