[414] Pisa, Hauptstadt der mittelital. Prov. P. (3055 qkm, 1905: 329.414 E.; Toskana), am Arno, 7,5 km vom Ligurischen Meere, (1901) 61.321 E., Domplatz mit Dom (Tafel: Romanischer Stil I, 2], 1063-1118 erbaut, mit fünfschiffiger Basilika), einem Baptisterium, dem schiefen, 54 m hohen, 1174-1350 erbauten Glockenturm mit 4,3 m Abweichung, dem 1188-1200 gegründeten Campo Santo (mit berühmten Fresken des 14. und 15. Jahrh. und den Grabmälern Kaiser Heinrichs VII., Thorwaldsens u.a.), Piazza dei Cavalieri mit Marmorstandbild Cosimos I. (früher der durch den Tod der Grafen Ugolino bekannte Hungerturm), Universität (1338 gegründet), Museum für Naturgeschichte, Archiv; landw. Anstalt und Meierei; in der Nähe die seit alters bekannten Pisanischen Bäder (36 Quellen) am Fuße des Berges Bagni San Giuliano; weiter entfernt die Bäder Casciana und Uliveto. – P., im Altertum Julia Pisana, nach dem Sturz von Amalfi (1135) mächtige ghibellinisch gesinnte Seestadt mit 150.000 E., bis zur Vernichtung ihrer Flotte durch die Genuesen (1284); 1409 Konzil; 1509 nach 15 jähr. Kampfe den Florentinern unterworfen, 1860 mit Toskana Italien einverleibt. – Vgl. Schumann, »Der Dom zu P.« (1898), Schubring (1902).