[619] Schädel (Cranĭum), das Skelett des Kopfes, besteht aus dem das Gehirn enthaltenden Gehirn-S. oder S. im engern Sinne und dem Gesichts-S. [menschlicher S. Tafel: Skelett I, 2 und 3]. Die die Schädelhöhle bildenden Schädelknochen sind: das Stirnbein, die beiden Scheitelbeine, die beiden Schläfenbeine, das Keilbein, das Hinterhauptbein und das Siebbein; sie sind unter sich und mit den Gesichtsknochen durch Nähte (Suturen) verbunden: die Kranz- oder Kronennaht zwischen dem Stirnbein und den Scheitelbeinen, die Pfeilnaht zwischen den beiden letztern, die Hinterhaupt- oder Lambdanaht zwischen Hinterhauptbein und den Scheitelbeinen, die Schuppennaht zwischen den letztern und den Schläfenbeinen. Beim neugeborenen Kinde lassen die obern Schädelknochen weiche Stellen zwischen sich (Fontanellen, s.d.); vorzeitige Verwachsung führt zur Verkümmerung des Gehirns. Durch die Schädelknochen führen Öffnungen in die Nasenhöhle, zum Gehörgang, zum Rückenmark, für den Eintritt von Gefäßen und Nerven. Die Gesichtsknochen sind: je zwei Oberkieferbeine (durch den Intermaxillarknochen [s.d.] miteinander verwachsen), die Gaumenbeine, die Tränenbeine, die Jochbeine, die untern Nasenmuscheln, das Pflugscharbein, die Unterkiefer. (S. auch Schädellehre.) – Nur die Wirbeltiere, bis auf den Lanzettfisch, haben einen S. [S. einiger Haupttypen Tafel: Skelett II; S. verschiedener Affen Tafel: Affen II, 3-7]. Der ursprünglich knorplige S. des Embryos (Primordialkranium) wird dadurch zur knöchernen Schädelkapsel, daß das Knorpelgewebe zu Knochengewebe wird und dort, wo jenes fehlt, sich sog. Belegknochen in den deckenden Weichteilen bilden.