[670] Schweiß (Sudor), die tropfbar flüssige Hautausdünstung, die durch die Schweißdrüsen der Lederhaut abgesondert und durch deren Ausführungsgang, den Schweißkanal, nach der Oberfläche der Haut geleitet wird, wo sie durch die Schweißporen hervortritt [Tafel: Sinnesorgane I, 1]. Chem. Bestandteile des S.: Wasser, flüchtige Fettsäuren, Harnstoff und Mineralsalze. Die Absonderung des S. erfolgt durch den Einfluß besonderer Nerven (Schweißnerven) und des im Rückenmark gelegenen Schweißzentrums, wodurch sich auch der Angst-S. erklärt. Die mit S. getränkten Hautabschilferungen faulen leicht und verursachen den übelriechenden S. (Fuß-S.). Beim schnellen Abfallen von Fiebertemperaturen tritt S. auf (kritischer S.), beim Eiterfieber und der Lungenschwindsucht bestehen erschöpfende S. (S. auch Englischer Schweiß). – Schweißtreibende Mittel (Diaphoretĭca): Einhüllen in Decken, Trinken von viel warmem Wasser oder Fliedertee.