Sequénz

[691] Sequénz (lat.), Folge, Reihe; Gattg. alter lat. Kirchengesänge, aus den wortlosen Modulationen am Schluß des Halleluja hervorgegangen, denen zuerst der St. Galler Mönch Notker Balbulus im 9. Jahrh. Worte unterlegte, seit 1570 bis auf fünf aus der kath. Kirche wieder abgeschafft. – Vgl. Bartsch (1868), Kehrein (1873). – In der musikal. Theorie heißt S. die mehrfache Wiederholung eines Motivs auf höhern oder tiefern Tonstufen. – Bei einigen Kartenspielen ist S. eine Reihe von mehrern aufeinander folgenden Karten derselben Farbe; auch ein Gesellschaftskartenspiel, bei dem jeder die zugeteilten drei Blätter durch Austausch in eine S. zu verwandeln sucht.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 691.
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