[962] Weichsel, poln. Wisła, lat. Vistula, größter Zufluß der Ostsee, entsteht im Jablunkagebirge bei dem Dorfe W. in Österr.-Schlesien aus der Weißen, Kleinen und Schwarzen W., bildet eine Strecke lang die Grenze lang die Grenze gegen Preuß.-Schlesien, fließt über Krakau und trennt Rußland von Galizien, tritt unterhalb Sandomir auf russ. Gebiet, bei Iwangorod in die poln. Ebene, bei Otloczyn auf preuß. Gebiet, durchbricht von Fordon ab den preuß. Landrücken und durchfließt von Marienwerder abwärts die fruchtbare, aber häufigen Überschwemmungen ausgesetzte Weichselniederung (1986 qkm), teilt sich unterhalb Mewe in die (östl). Nogat (s.d.) und die W., welche sich wiederum in die (östl.) Elbinger W. (25 km lg., zum Frischen Haff) und die Danziger W. (34 km lg., mündet bei Neufahrwasser in die Ostsee) spaltet [Tafel: Kartographie II, 8]; Stromlänge 1076 km (davon 413 österr., 441 russ., 222 preuß.); Stromgebiet 198.510 qkm. Für die Schiffahrt wichtige Nebenflüsse: Przemsza, Dunajec, San, Narew mit Bug und Brahe; Verbindung mit der Netze durch den Bromberger Kanal, mit dem Niemen durch den Augustowo-und mit dem Dnjepr durch den Dnjepr-Bug-Kanal. Die Schiffahrt beginnt bei Auschwitz, regelmäßige Dampfschiffahrt von Warschau aus. – Vgl. Bludau (1894); Keller, »Der Memel-, Pregel-, und Weichsel strom« (6 Bde., 1900).
Adelung-1793: Weichsel-Zopf, der · Weichsel, die
Brockhaus-1911: Weichsel-Haff-Kanal · Weichsel [2]
Herder-1854: Weichsel [2] · Weichsel [1]