[57] Biber, eins der merkwürdigsten Thiere, ausgezeichnet durch List, Gewandtheit und große Geschicklichkeit. Dieses Thier, dessen Fell, dessen Knochen und Zähne gebraucht werden, lebt im ganzen nördlichen Europa, von der Mitte Deutschlands an, einzeln, gepaart, weiter hinauf immer mehr gesellschaftlich, endlich im höhern Norden, Finnland, Rußland, Lappland, in großen Kolonien, zahlreicher in Asien, wo weniger Menschen ihnen den Boden und die[57] Flüsse streitig machen; sein Hauptsitz ist jedoch ganz Nordamerika, von wo jährlich über sechzigtausend Felle zu uns kommen. Der Biber sieht bräunlich aus, seine Füße sind kurz, scharf bewehrt, und sehr stark, zum Graben und Schwimmen gleich geschickt; sein Schweif über einen Fuß lang, ist besonders merkwürdig, weil er nicht Haare, sondern sechseckige Schuppen von hornartiger Festigkeit hat, welche ihn panzerähnlich ganz bedecken. Der Biber hat sehr scharfe, außerordentlich harte Nagezähne, mit denen er junge Eichen und Birken fällt, sie in Flüsse oder Seen schleppt, einen Damm bildend, hinter welchem er seine Wohnungen, halb unter, halb über dem Wasser baut. Sie haben immer Raum, die ganze Familie zu fassen, zwei Ausgänge, den einen über, den andern unter dem Wasser. Vorräthe sammeln sich zwar die Biber, doch nicht in so großer Menge, als man sonst glaubte, indem sie ihre Nahrung (Rinden und Zweige von Bäumen oder Sträuchern,) im Winter wie im Sommer finden, dagegen suchen sie sich grünende Zweige und Blumen; diese stecken sie innerhalb ihrer Wohnungen mit dem abgebissenen Ende in die Erde, so daß sie immer im Grünen sind..
V.