Haselnussstrauch

[181] Haselnussstrauch, zur 10. Familie der Amentaceen oder> Katzenbäumchen gehörend. Im wilden Zustand ein sehr großer Strauch, ward von den Römern aus Pontus in Kleinasien nach Italien gebracht und die Früchte pontische Nüsse genannt. Die männlichen Blüthen erscheinen im Herbst an den Trieben des vorhergehenden Jahres und warten, bis sich im Frühling die weiblichen Blüthen entfalten. Von dieser in Deutschlands Wäldern, Gebüschen und Hecken häufig vorkommenden Haselnußstaude kultivirt man einige Abänderungen, die sich durch die Größe und Gestalt ihrer Früchte unterscheiden Die vorzüglichsten sind die Lamperts- oder Zellernuß, von welcher es rothe und weiße gibt. Die rothe hat einen bessern, süßern Geschmack als die weiße. Ferner die große, lange Nuß, hie Barcelona- oder spanische Nuß, die byzantinische Zwergnuß und die Kaßfordnuß. Alle werden durch Pfropfreiser, Absenker, Saugreiser[181] oder durch Säen fortgepflanzt und können zu einem Baum gezogen werden. Aus den Nußkernen wird ein gutes Oel gepreßt, und drei Pfund Nüsse geben zwei Pfund Oel. Ehemals lieferte der Haselnußstrauch die sogenannten Wünschelruthen

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 181-182.
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