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Deutsche Reiter

[116] Deutsche Reiter heisst eine Art der Reiterei, die ein Mittelding zwischen Kürassieren und Arkebusierern war und sich während der schmalkaldischen Kriege herausbildete. Sie heissen auch Ringerpferde. weil sie geringere, d.h. leichtere Pferde ritten. Statt der verschliessbaren Helme trugen sie offene Eisenhüte, statt des Panzers bequeme Brustharnische oder bloss Lederkoller mit Halsberge. Weil sie das Eisenzeug schwarz anzustreichen pflegten, heissen sie auch »die Schwarzen«. Als Angriffswaffen dienten Schwert und Faustrohr. Ihre Fechtweise, ganz nahe an den Feind zu traben, das Rohr abzuschiessen und die Pferde sofort hinter den Haufen zurückzuwerfen, während die nächsten Glieder immer wieder folgten, hiess Natterweistummeln (Tummeln nach Natternart), Caracolieren oder Harcelieren. In ihren Reihen entwickelt sich zum erstenmal ein kavalleristischer Geist im modernen Sinne. Ihren Hauptschauplatz fanden sie in Frankreich, wo die »reitres« in den Hugenotten-Kriegen berühmt und gefürchtet wurden. Durch die deutschen Reiter wurde die uralte Reiterlanze ausser Kurs gesetzt. Jähns, 1215.