Creuzer

[234] Creuzer, Georg Friedrich, wurde 1771 geb. zu Marburg, 1802 daselbst Professor der Rhetorik und kam 1804 als Professor der Alterthumswissenschaften nach Heidelberg, wo er 1809 das philologische Seminar gründete u. demselben vorstand, bis er 1846 seine Vorlesungen aufgab, um ein hochverdientes, auch durch Verleihung von Orden und Titeln anerkanntes Leben in Muße zu beschließen und die Erfahrungen desselben literarisch »Aus dem Leben eines alten Professors«, Leipzig u. Darmstadt 1848, zu reproducieren. Europäischen Ruhm erwarb C. durch die auch in fremde Sprachen übersetzte »Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen«, Leipzig 1810 bis 12, 4 Bde., mit Fortsetzungen von Mone, 1820–23, 6 Bde., 3. Aufl. 1837–44, 4 Bde. Seine Ausgabe von Plotins »opera omnia«, Oxford 1835, gilt als die beste; von vielen gründlichen das ganze Gebiet der Alterthumskunde umfassenden Schriften und Abhandlungen – Historische Kunst der Griechen 1806, Dionysus 1808, Abriß der röm. Antiquitäten, 2. Aufl. 1829, zur Geschichte altröm. Cultur am Oberrhein und Neckar 1833, das Mithreum von Neuenheim 1838 u.a.m. – veranstaltete C. die Sammlung »Deutsche Schriften«, Leipzig u. Darmstadt 1837 bis 47, 9 Bde.; er st. 1852.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 234.
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