Kunsttriebe

[673] Kunsttriebe der Thiere nennt man gewisse höhere Grade des Instinkts (s. d.), nach denen einige Thiere Handlungen und Arbeiten verrichten, die in hohem Grade zweckmäßig u. kunstreich erscheinen, so z.B. der künstliche Bau der Bienenzellen, die künstlichen Gänge der Minirspinnen, das regelmäßige Gewebe der Kreuzspinnen, die Vorkehrungen zum Fang der Beute beim Ameisenlöwen, die künstlichen Vogelnester etc. Diese K. sind indeß keiner Vervollkommnung fähig, das alte Thier verrichtet seine Arbeiten nicht besser als das junge, und das junge Thier sein erstes Kunstwerk eben so vollkommen als seine späteren.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 673.
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