Tindal

[483] Tindal (–däl), Mathew, der Verfasser der »Bibel der Deisten« geb. 1656 zu Bear-Ferrers in Devonshire, Rechtsgelehrter, wurde unter Jakob II. katholisch und erlangte eine lebenslängliche Pension, huldigte unter Wilhelm III. äußerlich wieder dem Anglikanismus, behielt seine Pension und blieb auch bei Georg I. u. II. in Gnaden bis er 1733 st. Früh griff er in der Schrift: The rigths of the christian church asserted (1706) jede Art von Hierarchie an, sein Hauptwerk aber war die Schrift: »Christianity as old as the creation etc.« (das Christenthum so alt wie die Welt), worin er die Unmöglichkeit der Offenbarung im christlichen Sinne u. die Thorheit des Wunderglaubens nachweisen wollte und auf den Hauptsatz kam, das Christenthum sei die von den Schlacken des Juden- u. christlichen Kirchenthums gereinigte Vernunftreligion.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 483.
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