[545] Uhlich, Leberecht, eines der genanntesten Häupter der sog. freien Gemeinden (s. d.), geb. 1799 zu Köthen, als protest. Theolog im damals herrsch enden sog. Denkglauben erzogen, 1824 Dorfpastor, trat 1827 in preuß. Kirchendienst, wo die Agende von 1821 seit 1829 von jedem Geistlichen beim Amtsantritt angenommen werden sollte, und kam in offenen Widerspruch mit der Staatskirche, nachdem Bischof Dräseke den Pastor Sintenis mit Absetzung bedroht hatte, weil er in einer Zeitung gegen die Anbetung Jesu geschrieben. U., damals Pastor in Pömmelte, machte 1841 [545] in Gnadau den Anfang mit Versammlungen von Geistlichen, Schulmeistern und andern Laien, aus denen die Lichtfreunde erwuchsen, blieb ein Hauptsprecher derselben, wurde 2. Prediger an der Katharinenkirche zu Magdeburg, von 1845 an verschiedenartig gemaßregelt, 1847 suspendirt. Nun trat er als Prediger der freien Gemeinde Magdeburgs aus dem Staatskirchendienst, und hatte man 1845 die Versammlungen derselben als »Volksversammlungen« zu unterdrücken gesucht, so wurden sie 1855 als nichtreligiös verboten.