Uhlich

[873] Uhlich, Leberecht, freigemeindlicher Theolog, geb. 27. Febr. 1799 in Köthen, gest. 23. März 1872 in Magdeburg, ward 1824 Prediger in Diebzig bei Aken, 1827 in Pömmelte bei Schönebeck und 1845 an der Katharinengemeinde in Magdeburg. Er gab die Veranlassung zu den Versammlungen der »protestantischen Freunde« (s. Freie Gemeinden) seit 1841 und ward, da er das apostolische Symbol bei der Taufe nicht nach Vorschrift der Agende anwendete, 1847 suspendiert, worauf er aus der Landeskirche trat und Pfarrer der Freien Gemeinde in Magdeburg wurde. Als solcher hat er fortwährend in Konflikt mit den Behörden und oft als Angeklagter vor Gericht gestanden. 1848 war er Mitglied der preußischen Nationalversammlung. Sein Hauptorgan war das »Sonntagsblatt«; von seinen Schriften nennen wir: »Bekenntnisse« (4. Aufl., Leipz. 1846); »Sendschreiben an das deutsche Volk« (Dess. 1845); »Die Throne im Himmel und auf Erden« (das. 1845); »Das Büchlein vom Reiche Gottes« (ein Katechismus, Magdeb. 1845 u. ö.); »Sonntagsbuch« (Gotha 1858); »Handbüchlein der freien Religion« (7. Aufl., Berl. 1889). Sein Leben hat er selbst beschrieben (Gera 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 873.
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