CXXVI

[132] Du holder knabe hemmst mit deiner hand

Der Zeit die sens' und ihren flüchtigen sand.


Du wuchsest auf durch schwinden und du zeigst

Sie die dich lieben welk · indem du steigst.


Natur die höchste herrin übers grab –

Sowie du vorwärts willst zieht sie dich ab.


Sie hält dich zu dem zweck dass ihre list

Die Zeit verhöhnt und plumpe stunden frisst.


Doch fürchte sie · ihr liebling du · ihr glück!

Sie hält den schatz nicht · hält ihn nur zurück.


Beim abschluss · kommt er spät auch · steht sie wort ..

Zur vollen zahlung gibt sie dann dich fort.[132]


Quelle:
George, Stefan: Shakespeare. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 12, Berlin 1931, S. 132-133.
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