Das himmlische Manna

[8] Im Ton: Auff meinen lieben Gott, usw.


1.

Des Höchsten Güt' und Treu

Ist alle Morgen neu,

Die reichlich in uns wohnet

Und unsrem Glauben lohnet.

Der uns bißher erhalten,

Wird ferners ob uns walten.


2.

Er tauet Mannabrod

Und steurt der Seelennoht;

Er gibt uns Ihm zum Preise

Christum, die Himmelsspeise,

Und lässet uns entbinden

Von allen unsren Sünden.[8]


3.

Das süsse Himmelsbrod

Errettet von dem Tod.

Es wird uns auch gegeben,

Daß wir dort selig leben,

Wann wir die Sünde büssen

Und Christi Leib geniessen.


4.

Es ist bey solcher Kost

Der purpurrohte Most,

Der unsre Seele nehret

Und unsren Glauben mehret,

Der uns nicht läst verderben,

Wann wir hier zeitlich sterben.


5.

Dir sey, Gott, Lob und Danck

Für solche Speis und Tranck.

Laß deine Güte triefen

Und uns von Hertzen prüfen,

So wird durch unsre Reue

Erneurt deß Höchsten Treue.


Quelle:
A. Fischer / W. Tümpel: Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts, Band 5, Hildesheim 1964, S. 8-9.
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