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[195] Ja, es kommen böse Tage,
Des Geschickes rauhe Schergen,
Wo das Herz in stummer Klage
Leichentuch sich möchte bergen.
Wo's von milden Sonnenstrahlen
Nicht mehr liebevoll durchzittert,
Und die Freuden wie die Qualen
Ausgetobt und ausgewittert.
Wo nur längstverklung'ne Stimmen
Träumerisch es noch durchhallen,
Wo zum Nebelbild verschwimmen,
Die an unsrer Seite wallen.
[196]
Wo uns weiter nichts geblieben
Als die Opferduft-umhauchten
Gräber der geliebten Lieben,
Welche wir zum Leben brauchten.
O, wie wir das Sein so gerne,
Wie so freudig von uns streiften,
Auf der Flucht nach schön'rem Sterne
Einzuholen die Gereiften!
Doch, da tritt mit ernstem Mahnen
Vor uns hin, das Bild von Jenen,
Die auf ihren dunkeln Bahnen
Schutz und Trost von uns ersehnen.
Sieh' die flehenden Gestalten
Und dein Geist wird Stärke schlürfen,
Treu bei ihnen auszuhalten,
Welche deiner noch bedürfen.