[313] Bronzewaren, ursprünglich die in Bronzegießereien durch Guß hergestellten Waren. Heute bezeichnet man mit diesem Namen vielfach auch die aus Messing oder sogar Zink hergestellten bronzierten Gebrauchs- und minderwertigen Schmuckgegenstände, wie Leuchter, Lampen, Türklinken, Möbelverzierungen, Armbänder, Figuren u.s.w. (unechte Bronzewaren).
Echte Bronzewaren werden durch Guß oder aus Blech oder auf galvanischem Wege hergestellt. Die Bronzegußwaren werden in Sandformen nach Messingmodellen gegossen. Eine gute Legierung ist nach d'Arcet 164 Teile Kupfer, 36 Teile Zink, 6 Teile Zinn und 3 Teile Blei. Das Material muß scharfe Güsse liefern, die Form gut füllen und darf zur weiteren Bearbeitung nicht zu spröde sein. Die Gußwaren werden mit Meißel und Feile von den Gußnähten und durch Beizen von der Oxydschicht befreit. Mit Polierstählen werden die Waren dann blank poliert oder in verschiedenen Säurebädern matt gebeizt. Blanke Waren werden häufig vergoldet, versilbert und vernickelt und darauf ganz oder teilweise poliert. Größere Gegenstände werden meistens aus einzelnen Teilen zusammengenietet oder gelötet.
Bronzewaren aus Blech werden durch Drücken, Treiben und Stanzen hergestellt und mit Punzen verziert oder auch durch Laubsägen mit Ausschnitten versehen. Die Stanzen[313] bestehen aus einer sein ziselierten Matrize aus Messing oder Eisen, und der Patrize, die dadurch hergestellt ist, daß man Hartblei in die Matrize gießt. Zum Stanzen werden Fallwerke verwendet. Man läßt den Fallbären zunächst auf eine größere Anzahl von Blechen, 2025, fallen, so daß die Bleche die Form in grobem Umrisse erhalten, und legt dann immer weniger Bleche aufeinander. Schließlich erhält jedes einzelne Blech einen Schlag, so daß es die Zeichnungen der Matrize scharf aufnimmt.
Auf galvanischem Wege werden Bronzewaren (Galvanobronzen) entweder mit Kern (Kerngalvanos) oder hohl (Hohlgalvanos) hergestellt; s. Galvanoplastik.
Literatur: Müller, Ludwig, Die Bronzewarenfabrikation, Wien, Pest, Leipzig 1902; Buchner, Georg, Die Metallfärbung, Berlin 1901.
Dalchow.