Eckventile

[207] Eckventile sind Absperrventile, bei denen Eingangs- und Ausgangsstutzen im rechten Winkel zueinander stehen (Fig. 1). Die Spindel mit Handrad zum Niederschrauben des Ventiltellers liegt in der Verlängerung der Einströmrichtung.

Die Baulänge (ohne die Flanschendichtung gemessen) beträgt für gewöhnliche Ventile von d mm Durchgangsweite l1 = l1 = d + 50 mm, jedoch mit manchen Abweichungen; z.B. ist bei den Ventilen von Dreyer, Rosenkranz & Droop l1 = d + 50 und l2 = d + 55 mm. Stärker gebaute Ventile für Dampfdrucke von 8–20 Atmosphären haben (nach den Rohrnormalien) die Baulänge l1 = l2 = d + 75 mm. – Ueber Einzelheiten und Preise s. Durchgangsventile.

Das Ventil Fig. 2 läßt sich als Durchgangsventil oder Eckventil brauchen, da das kugelförmige Gehäuse durch eine schräge Fuge mit Flanschverschraubung so geteilt ist, daß der Eingangsstützen gegen den Ausgangsstutzen verstellt werden kann. Die Zwischenplatte mit dem Ventilsitz könnte eben sein, wenn die Spindel senkrecht zur Teilfuge des Gehäuses, also unter 45° zum Ausgang angeordnet wäre. Nach seiner inneren Einrichtung ist Fig. 2 das sogenannte Kellner- Ventil der Frankenthaler Maschinenfabrik; es ist für unreine oder ätzende Flüssigkeiten geeignet und innen verbleit. Es dichtet mit einem gerillten Hartbleistöpsel in konischem Sitz. Das Handrad mit Muttergewinde ist hier drehbar im Bügel gelagert, während die Spindel durch eine links angeschraubte Feder in gerader Nut so geführt wird, daß sie sich ohne Drehung verschiebt.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
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Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 207.
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