Kettenreibung

[459] Kettenreibung findet zwischen den einzelnen Gliedern beim Auf- und Ablaufen infolge der gegenseitigen Gleitung der Kettenglieder statt.

Unter der Last Q kg und mit dem Reibungskoeffizienten f = 0,2–0,3 beträgt das Reibungsmoment für d cm Kettenstärke f Q · 1/2 d, und die zu seiner Ueberwindung am Rollenradius 1/2 D erforderliche Zusatzkraft f Q 1/2 d 1/2 D, d.i. für Auf- und Ablaufstelle zusammen 2 · f Q d/D oder 0,02 Q bis 0,03 Q kg. Die Zapfenreibung erfordert noch etwa 0,02 Q für 90° und 0,03 Q für 180° Umspannung der Rolle. Es steigert sich also die Kraft in der Kette bei jeder Rolle, über die sie läuft, um ungefähr 5–6% der Kraft. – Hängt die Last Q an einer losen Rolle, so müssen die beiden Kettenspannungen S1 + S2 = Q sein und S1 = 1,05 S2; daher wird S1 = 0,51 Q, S2 = 0,49 Q. Der Wirkungsgrad der losen Kettenrolle wird demnach 0,50/0,51 oder 98%.

Lindner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 459-460.
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