Konkretion

[599] Konkretion, derjenige nichtwesentliche Gemengteil (oder Bestandmasse) der Gesteine, der durch allmähliches Zusammenziehen einer Mineralsubstanz um einen bestimmten Mittelpunkt entsteht.

Die Konkretion wächst von innen nach außen durch erneutes Anwachsen von Mineralsubstanz. Als solche tritt zumeist auf: kohlensaurer Kalk, Eisenhydroxyd als Brauneisenerz, Kieselsäure als Hornstein, Phosphorit u.a., und zwar vorwiegend in Schichtgesteinen wie in Sandsteinen, Mergeln, Schiefertonen, Lehm, Löß. Die äußere Form der Konkretionen neigt stets zur Kugelgestalt, weicht aber freilich im einzelnen durch Unregelmäßigkeiten und Kombinationen davon ab. Kohlensaurer Kalk tritt als nuß- bis faustgroße sogenannte Lößkindel oder Lößmännchen in Löß auf, als Knollen im Mergel, im Nilschlamm, als Kugelsandstein im Sandstein. Brauneisenerzkonkretionen, die aus verschieden reichen Hüllen von Erz bestehen, werden, wenn sie einen festen, aber losen und klappernden Kern in einer weiteren Hülle besitzen, als Klappersteine bezeichnet. Die Form von zwei miteinander verwachsenen Ringen oder flachen Scheiben wird als Brillenstein, die von kugeligen, aber mit schichtenförmigen Wülsten versehenen Knollen als Imatrasteine bezeichnet. Sind die Konkretionen im Innern gewissermaßen durch Schwindung zersprungen oder geborsten, so nennt man sie Septarien. Konkretionen werden da, wo ihre Substanz als Gesteinsmaterial nur selten vorhanden ist und technischen Wert besitzt, auch verwendet, so z.B. in kalkarmen Gegenden die Kalkkonkretionen zur Mörtelbereitung, die Phosphoritknollen als Düngemittel, Hornsteinknollen zur Herstellung feuerfester Produkte, Toneisensteinseptarien zur Eisengewinnung u.s.w.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 599.
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