Kupfervitriol [1]

[789] Kupfervitriol (blauer Galitzenstein, Cyper), kristallisiertes Kupfersulfat von der Zusammensetzung CuSO4 · 5H2O bildet blaue, durchsichtige Kristalle, die in Wasser leicht löslich sind.

Kupfervitriol kommt als Verwitterungsprodukt sulfidischer Erze natürlich vor und ist als Auslaugungsprodukt aus solchen Lagerstätten auch in manchen Grubenwässern enthalten. Diese und auch die bei manchen Hüttenprozessen fallenden Kupfervitriollösungen bezeichnet man mit dem Namen Zementwässer, da aus ihnen das Kupfer durch den sogenannten Zementierprozeß (s. Kupfer) gewonnen wird. Aus den durch Auslaugen des natürlichen Vitrioles oder von Hüttenprodukten erhaltenen Lösungen gewinnt man den Vitriol durch Verdampfen und Kristallisieren. – Kupfervitriollösungen werden als Elektrolyte bei der Kupferraffinerie und bei galvanoplastischen Arbeiten benutzt, zur Herstellung der zahlreichen Kupferfarben, in der Färberei von Textilstoffen, als Gift gegen Erdinfekten (Reblaus), mit Kalk zusammen als Poudre Coignet, Bordelaiser Brühe u.s.w. zum Bespritzen der Reben gegen Peronospera.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 789.
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