Malachit

[286] Malachit, Berg- oder Kupfergrün, Kupferspat, Mineral, wasserhaltiges kohlensaures Kupferoxyd, Cu2CO4 + H2O (71,95% CuO, 19,9% CO2 8,15% H2O).

Kristallisiert monoklin; meist aber derb, dicht oder erdig, faserig, nieren- oder traubenförmig. – Dunkel smaragdgrün bis heller grün; die Kristalle diamant- bis glasglänzend, seiden- bis perlmutterglänzend oder matt. Durchscheinend bis undurchsichtig; spaltbar, wenn kristallisiert; spröde; Härte 31/2; spez. Gew. 3,6–4,0. Löslich in Säuren unter Entweichen von Kohlensäure, auch in Ammoniak. Schmelzbar und zu Kupfer reduzierbar. Beim Erhitzen entweicht Wasser. Entsteht vielfach durch Verwitterung andrer Kupfererze, besonders von Kupferlasur, -glänz, -kies u.s.w., und ist daher mit diesen und Eisenerzen oft vergesellschaftet. In großen Massen vorkommend, zur Kupfergewinnung dienlich, außerdem als Malerfarbe; ferner in der Kunstindustrie zum Belegen von Platten (Furnier) und als Mosaik. Der in großen und festen Massen von schöner Zeichnung (Bänderung, Maserung durch hellere und dunklere Streifen) aus dem Ural (Medno-Rudiansk bei Nischne-Tagilsk) kommende Malachit, wo er Nester auf Klüften im Kalkstein bildet, wird zu allerhand Kunstgegenständen (Vasen, Säulen, Schalen, Leuchter, Platten u.s.w.), aber auch als Schmuckstein (Ring- und Nadelstein, Broschen und Ohrgehänge) viel verwendet. Er läßt sich sägen und auf der Drehbank bearbeiten, wird mit Schmirgel auf einer Bleischeibe geschliffen und mit Tripel auf einer Zinnscheibe poliert. Schmucksteine erhalten einen Tafelschnitt oder eine flachgewölbte Oberfläche. Die Politur ist gut, der Glanz jedoch schwach. Wegen geringer Härte vor Stoß zu schützen. Wert bei kleinen Stücken kaum höher als der Arbeitslohn.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 286.
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