Molekularrotation

[466] Molekularrotation. Durchsichtige Stoffe erhalten, wie Faraday fand, im magnetischen Felde die Fähigkeit, die Schwingungsebene von sie durchstrahlendem polarisierten Lichte zu drehen. Diese Drehung ist in ihrem Winkelbeträge abhängig von der Dicke der durchstrahlten Schicht, der Stärke des Magnetfeldes und vor allem der Natur der Substanz. »Spezifische Rotation« einer Substanz nennt man die Drehung bei bestimmter Schichtdicke und Feldstärke dividiert durch die Dichte der Substanz und die Drehung von Wasser unter denselben Verhältnissen (Schichtdicke und Feldstärke). Diese Größe multipliziert mit dem Molekulargewicht der Substanz ergibt die Molekularrotation, die sich ähnlich wie Molekularvolum und Molekularwärme (s.d.) als aus »Atomrotationen« zusammen gesetzt darstellt.


Literatur: Ostwald, Lehrbuch der allgemeinen Chemie, 2. Aufl., Bd. 1, Leipzig 1891; Nernst, Theoretische Chemie, 5. Aufl., Stuttgart 1906/07.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 466.
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