Raddruck

[341] Raddruck, der Druck, den ein Rad eines stillstehenden Eisenbahnfahrzeuges auf die Schiene ausübt und von dem der Druck bei bewegtem Fahrzeug mehr oder weniger abweicht.

Der Raddruck darf nicht größer sein, als es die Tragfähigkeit der Schienen und Brücken zuläßt. Beispielsweise muß auf deutschen Hauptbahnen nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung der Oberbau 7,5 t, bei Neubau und bei zusammenhängender Erneuerung 8,0 t, auf besonders stark beanspruchten Strecken 9,01 Raddruck zulassen, während der Raddruck der Fahrzeuge im allgemeinen nicht mehr als 7,0 t betragen, auf Strecken, wo Oberbau und Brücken dies zulassen, 8,01 erreichen darf. – Betreffs Verzeichnis der auf den Bahnen des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen und einiger andern Bahnen zulässigen Raddrücke vgl. Bd. 3, S. 300. Danach sind auf den meisten vollspurigen Vereinsbahnen Raddrücke von 7,0 t zulässig, auf einer nicht sehr großen Zahl geringere bis herab zu 5,0 t, während für Hauptbahnstrecken in wachsender Zahl Raddrücke von 7,5 und 8,0 t, nur ausnahmsweise mehr, gestattet sind. In Amerika kommen erheblich größere Raddrücke vor, bis zu etwa 12,5 t.


Literatur: Roll, Encyklopädie, S. 2735. – Wegen weiterer Literatur vgl. Eisenbahnwagen, Lokomotive, Oberbau.

Cauer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 341.
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