Schwerschwarz

[20] Schwerschwarz, bei dessen Herstellung Seide oft um das Fünffache an Gewicht gewinnt, wird durch abwechselnde Behandlung derselben in verschiedenen Bädern mit geeigneten Beizen und Farbmaterialien, die bezüglich der Zahl und Stärke je nach dem Grade der gewünschten Beschwerung variieren, erzielt.[20]

Indem man die Seide nacheinander und wiederholt in kalte und warme Bäder von basischem Ferrisulfat, von salzsäurehaltiger Ferrocyankaliumlösung, in Bäder, die mit 100–150% Katechu angesetzt sind, auch wohl 10% Zinnchlorid enthalten, bringt und darin umzieht, wird eine solche Menge von gerbsauerm Eisen, Berlinerblau und Japonsäure auf der Faser abgelagert, daß zugleich eine bedeutende Gewichts- und Volumenvermehrung derselben entsteht und beim Ausfärben im Blauholzbade ein Schwarz resultiert, das allerdings auf Kosten der Dauerhaftigkeit der Faser entwickelt ist.


Literatur: Knecht, Rawson und Löwenthal, Handbuch der Färberei, Berlin 1900/01; Steinbeck, Bleichen und Färben der Seide und Halbseide, Berlin 1895, S. 89; Silbermann, Die Seide, Dresden 1897, Bd. 2, S. 422.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 20-21.
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