Stickstoffkalk

[321] Stickstoffkalk wird von der Gesellschaft für Stickstoffdünger in Westeregeln nach dem Verfahren von Ferdinand Polzeniusz (D.R.P. Nr. 163320) hergestellt.

Von Sauerstoff befreite trockene Luft wird bei einer Temperatur von ca. 700° C. über sein pulverisiertes Calciumkarbid geleitet, dem bis zu 10% Chlorcalcium hinzugesetzt ist. Das Gemisch von Calciumkarbid und Chlorcalcium geht durch Aufnahme des Stickstoffes in eine zusammengesinterte Masse über, die nach dem Erkalten zu einem selten Stein erstarrt und feingemahlen als Düngemittel verwendet wird. Wie schon aus der Fabrikation hervorgeht, ist dieser Stickstoffkalk im wesentlichen nichts andres als Kalkstickstoff (s.d.), und alle hiermit gemachten Versuche haben auch ergeben, daß alles, was an andrer Stelle über den Kalkstickstoff gesagt, auch für den Stickstoffkalk richtig ist. Entgegengesetzt vom Kalkstickstoff erschien der Stickstoffkalk von vornherein mit einem bestimmtem Preise auf dem Markt, und zwar wird er mit 1,15 ℳ. für 1 Kiloprozent Stickstoff angeboten.


Literatur: [1] Münzinger, Der Stickstoffkalk, seine Verwendung und Wirkung, Berlin 1906. – [2] Neumann, M. R, Stickstoffkalk, Magdeburg 1906.

Weitz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 321.
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