Vanillin

[744] Vanillin, der Methyläther des Protocatechualdehydes, C8H8O3.

Es bildet den riechenden und wirksamen Bestandteil der Vanilleschoten, welche etwa 2% davon enthalten; es kristallisiert in weißen, sternförmig gruppierten Nadeln vom Schmelzpunkt 80°, welche leicht sublimieren, einen angenehmen intensiven Geruch besitzen und beim Erhitzen mit Salzsäure in Protocatechualdehyd übergehen. – Künstlich ist Vanillin zuerst aus dem Glykosid Koniferin (s.d.) durch Oxydation und Spaltung erhalten worden. Jetzt dient für die zahlreichen Vanillindarstellungen meistens das im Nelkenöl enthaltene Eugenol als Ausgangsmaterial, welches durch Oxydation mit Kaliumpermanganat oder auf andern Wegen in Vanillin übergeführt werden kann. Das Vanillin findet als Ersatz von Vanille Verwendung.


Literatur: Beilstein, Handbuch der organ. Chemie, Hamburg und Leipzig 1890, 2. Aufl., Bd. 3, S. 59.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 744.
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