Weitungsbau

[907] Weitungsbau, eine bergmännische Abbaumethode (s. Abbau, Bd. 1, S. 2), welche für mächtige und reine, dabei feste Lagerstätten, z.B. Steinsalz und Kalkstein, angewendet wird.

In jeder Sohle (vgl. die nebenstehende Figur) werden hohe und weite, unter rechten Winkeln sich kreuzende Strecken (Weitungen W) aufgefahren und zwischen denselben zur Stützung des Hangenden Pfeiler P stehen gelassen. Bei größerer Mächtigkeit der Lagerstätte werden in dieser[907] Weise mehrere Sohlen untereinander angelegt und zwar so, daß Weitung unter Weitung und Pfeiler unter Pfeiler zu liegen kommen; zwischen der Firste der unteren und der Sohle der oberen Weitung bleiben einige Meter Salz stehen, die sogenannten Schweben S. Beim Steinsalzbergbau macht man die Strecken gewöhnlich 10 m breit bei annähernd gleicher Höhe; den Pfeilern gibt man etwa 8 m Breite und dabei bedeutende Länge (15, selbst 50 m). Die Schweben werden 2–4 m stark belassen. Derartige Baue halten sich jahrzehntelang unverändert. – Auf mächtigen Lagerstätten, auf denen die nutzbaren Mineralien ungleich verteilt sind und mit tauben (s. S. 419) Partien wechseln, wird eine ähnliche, nur unregelmäßigere Abbauweise, der Stockwerksbau, angewendet.

Treptow.

Weitungsbau
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 907-908.
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907 | 908
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