[14] Abbas Mirza, pers. Prinz aus dem Hause Kadschar, geb. um 1783, gest. 1833 in Meschhed, war zweiter Sohn des Schahs Feth Ali von Persien, der ihn zum Thronfolger ernannte, weil auch seine Mutter dem Hause Kadschar angehörte. Intelligent und tatenlustig, beschloß er, Persien, zunächst die Provinz Aserbeidschan, die er als präsumtiver Thronerbe verwaltete, auf europäischem Fuße zu reformieren. Mit Hilfe englischer Offiziere reorganisierte er zunächst das Heerwesen, war aber in dem 1811 ausgebrochenen Kriege mit Rußland nicht glücklich. Als sich aus fortgesetzten Grenzstreitigkeiten mit den Türken 1821 ein Krieg entwickelte, drang er tief in das türkische Gebiet ein, doch gingen seine Eroberungen infolge einer Cholera im persischen-Heere bald wieder verloren. A. selbst ergab sich mehr und mehr dem Trunk. Das Räuberunwesen unterdrückte er mit Strenge, aber die Justiz und Verwaltung litten unter denselben Mißständen wie im übrigen Persien. Sein Krieg mit Rußland 182628 führte meist zu Niederlagen, bis der Friede von Turkmantschai (22. Febr. 1828) diese für Persien unheilvollen Unternehmungen abschloß. 1831 und 1832 bekämpfte A. mit Erfolg die seit langem unbotmäßigen Häuptlinge von Chorasan. An der Einnahme von Herat hinderte ihn nur sein plötzlicher Tod. Sein ältester Sohn, Mohammed Mirza, bestieg 1834 den Thron von Persien.