Artemisĭa [2]

[824] Artemisĭa, 1) Tochter des Lygdamis, Herrscherin von Halikarnassos und Kos, folgte dem Perserkönig Xerxes 480 v. Chr. mit fünf Schiffen auf dem Zuge nach Griechenland und zeichnete sich bei Salamis so[824] aus, daß Xerxes sagte: seine Männer hätten wie Weiber, die Weiber wie Männer gefochten. Nach Ptolemäos endete sie durch einen Sprung vom leukadischen Felsen, nachdem sie einem abydenischen Jüngling, der ihre Liebe verschmähte, im Schlaf die Augen ausgestochen hatte.

2) Königin von Karien, Tochter des Hekatomnos, Schwester, Gemahlin und Nachfolgerin des Mauso(l)los, berühmt durch ihre Trauer um den 352 v. Chr. verstorbenen Gemahl. A. mischte nicht bloß, um selbst sein Grab zu sein, die Asche des Toten unter ihr tägliches Getränk, sondern ließ ihm auch durch griechische Künstler ein Grabmal (Mausoleum) errichten, das zu den sieben Weltwundern gerechnet wurde. Ein andres merkwürdiges Denkmal (s. Abaton) setzte sie auf Rhodos, als dies in ihre Gewalt geraten war. A. starb 350.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 824-825.
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