Banderĭen

[325] Banderĭen (v. neulat. banderium, »Fahne«), berittene Mannschaften, mit denen sich ungarische Edelleute unter eigner Fahne den Komitaten, andern Führern oder dem König anschlossen. Unter der Banderialverfassung Stephans des Heiligen war die Stärke der B. auf 200 Husaren und 200 schwere Reiter festgesetzt, nach der Niederlage von Mohács (1526) sank ihre Stärke, und die B. unter 50 Reitern mußten sich den Komitaten anschließen, bis die Türkenherrschaft die Verfassung aufhob. Jetzt machen berittene Edelleute bei festlichen Aufzügen, Krönung, Reichstag etc. die militärischen Honneurs. Vgl. Piringer, Ungarns B. (Wien 1810–16, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 325.
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