[452] Bauch (Venter), die ganze dem Rücken gegenüberliegende Seite des Tierkörpers, auf der gewöhnlich der Mund liegt; im engern Sinne bei Wirbeltieren der weiche, muskulöse Teil der hintern Rumpfhälfte (Abdomen, Unterleib, Hinterleib). Er enthält einen Teil der Leibeshöhle, die Bauchhöhle, samt ihren Eingeweiden (s. die Tafeln »Eingeweide« und »Blutgefäße«). Bei den höhern Wirbeltieren wird diese von dem Lenden- und Kreuzteil der Wirbeltiere sowie von den Beckenknochen einerseits und von den weichen Bauchdecken anderseits umschlossen; letztere bestehen aus der äußern Haut, dem (beim Schmerbauch besonders stark entwickelten) Unterhautfettgewebe und einer Muskellage. Diese wird von vier Paar platten Muskeln gebildet, nämlich von dem äußern und innern schiefen, dem queren und dem geraden Bauchmuskel (s. Tafel »Muskeln des Menschen«). Ziehen sich dieselben zugleich mit dem Zwerchfell zusammen, so wird ein Druck auf die Eingeweide, die Bauchpresse, ausgeübt, die zur Entleerung des Kotes, Harnes etc. mithilft. Innen ist die Bauchhöhle vom Bauchfell (s. d.) ausgekleidet. Bei den Säugetieren ist die Bauchhöhle völlig gegen die Brusthöhle durch das Zwerchfell (s. d.) abgeschlossen, das nur Öffnungen zum Durchtritte der Speiseröhre und der großen Gefäße besitzt. Beim Menschen teilt man die Oberfläche des Bauches (s. Figur) in die Herz- oder Magengrube (scrobiculus cordis) 1; die Oberbauchgegend (regio epigastrica) mit der mittlern Magengegend 3 und den seitlichen Hypochondrien 4; die Mittelbauchgegend (r. mesogastrica) mit der Nabelgegend 5 und den Darmgegenden 6; die Unterbauchgegend (r. hypogastrica) mit der eigentlichen Unterbauchgegend 7 und den Leistengegenden oder Weichen 8, endlich den Schamberg (mons Veneris oder regio pubis) 2.
Rechts und links von den Darmgegenden nach der Wirbelsäule zu liegen die Lenden (s. d.). In der Figur berührt die Linie A A die tiefsten Punkte der letzten Rippen, B B den obern Rand des Darmbeines, während C C von der Umbiegungsstelle der obern falschen Rippe aus senkrecht abwärts gezogen sind. B. des Schiffes heißt der unterste Teil des Schiffes vom Kiel bis zur Kimm; Bauchstücke, die Rippen, die ihn bilden; B. eines Segels, seine vom Winde geschwellte Mitte.