[805] Beyme, Karl Friedrich von, preuß. Staatsmann, geb. 10. Juli 1765 zu Königsberg in der Neumark von bürgerlichen Eltern, gest. 10. Dez. 1838 in Steglitz, studierte die Rechte, trat 1784 in den preußischen Justizdienst, war bei der Redaktion des allgemeinen Landrechts beschäftigt und wurde 1791 Kammergerichtsrat, 1798 Kabinettsrat. 1807 wurde B. zum Präsidenlen des Kammergerichts in Berlin und 1808 zum Justizminister ernannt. Als Hardenberg an die Spitze des Ministeriums trat, gab er 1810 seine Stellung auf, fand aber in verschiedenen Ämtern, namentlich 1813 und 1814 als Zivilgouverneur von Pommern, Verwendung. 1816 geadelt, wurde B. im November 1817 Chef der neuen Ministerialabteilung für die Revision der Gesetze und die Justizorganisation in den neuen Provinzen. Als Liberaler förderte er den Gedanken der ständischen Verfassung; als er aber das Vergebliche seiner Bemühung einsah, trat er 31. Dez. 1819 mit W. v. Humboldt und Boyen aus dem Ministerium und zog sich auf sein Schloß Steglitz bei Berlin zurück.