[22] Blasenfüßer (Physopoda, Thysanoptera), Insektengruppe von sehr zweifelhafter Stellung im System, wird zu den Falschnetzflüglern gestellt und umfaßt winzige Tierchen mit zylindrischem Kopf, saugenden Mundwerkzeugen, sehr schmalen, stark befransten Flügeln, die bisweilen auch fehlen, und runden Hastscheiden statt der Klauen an den Füßen. Die B. leben auf Blättern, nehmen die zarte Oberhaut derselben weg und erzeugen dadurch oft bedeutenden Schaden. Der Getreideblasenfuß (Thrips cerealium Halid., s. Tafel »Falschnetzflügler«, Fig. 4), 2 mm lang, nur beim Weibchen geflügelt, schwarzbraun, verursacht auf Roggen und Weizen das Fehlschlagen zahlreicher Körner und zerstört auch die Halme über dem obersten Knoten. Das auf dem Feld überwinterte Weibchen setzt im Frühjahr seine Eier ab; die Larve ist orangegelb, am Kopf, am Vorderrücken und an der Hinterleibsspitze schwarz. Der rotschwänzige Blasenfuß (schwarze Fliege, Heliothrips haemorrhoidalis Bouché), 1,25 mm lang, schwarzbraun mit trübweißen Flügeln, lebt auf Palmen, Farnen, Azalien. Das Weibchen legt seine Eier auf die Unterseite der Blätter, und nach 810 Tagen schlüpfen die blaß rötlichgelben Larven aus. Der gelbbraune Dracänenblasenfuß (H. Dracaenae Halid.) lebt auf der Unterseite von Dracänenblättern. Trockne Luft begünstigt die Vermehrung der B. ungemein und daher nimmt die schwarze Fliege häufig an Zimmerpflanzen überhand; man räuchert zu ihrer Vertilgung mit Insektenpulver, das man auf heißes, aber nicht glühendes Eisen streut, wäscht mit Tabakabkochung oder verdünnter Insektenpulvertinktur, schneidet stark befallene Zweige oder Blätter ganz weg und stellt die Pflanze, wenn möglich, eine Zeitlang an einem schattigen, geschützten, etwas feuchten Ort ins Freie.